Endlich hab ich Zeit gefunden, euch den vierten Teil der Interview-Reihe präsentieren zu können!
Marion von Bunte Boote ist eine der wenigen Näherinnen, die ich schon vor einigen Jahren persönlich kennen lernen durfte. Sie war von Anfang an in meinem Team dabei und hat ihren ganz eigenen Stil, der mich immer wieder begeistert... Danke liebe Marion, dass Du mich immer wieder so toll unterstützt!
Wer bist Du?
Mein Name ist Marion, ich bin 35 Jahre jung und komme aus
dem schönen Bayern. Ich nähe für meine ganze Familie, meine beiden Mädels (6
und 10 Jahre), meinen Mann, natürlich mich und seit Anfangs diesen Jahres habe
ich auch ein Kleingewerbe angemeldet und verkaufe auch einen Teil meiner
genähten Sachen.
Wie heißt Dein Blog und wie bist Du auf den Namen Deines
Blogs gekommen?
Mein Blog heißt „Bunte Boote“. Als ich damals 2010 meinen Blog ins Leben
gerufen habe, waren meine Kinder noch sehr klein und alles, was ich genäht
habe, sehr bunt. Mir war klar, dass „bunt“ mit in den Namen muss. Dann ist es
so, dass ich begeisterte Motorbootfahrerin bin. Seit ich denken kann, habe ich
mit meinen Eltern Urlaub mit Boot gemacht. Das Gefühl von Freiheit und Glück
wenn man bei glattem Wasser übers Meer gleitet, ist für mich durch nichts zu
ersetzen. So kam es zum Namen „BunteBoote“.
An wen richtet sich Dein Blog und was erwartet den Leser auf
Deiner Seite?
In meinem Blog geht es fast ausschließlich ums Nähen. Es
gibt hauptsächlich Genähtes nach den Schnittmustern von Farbenmix und ki-ba-doo,
für Kinder, Frauen und Männer. Inzwischen nähe ich auch sehr gerne Taschen und
Geldbeutel... das war am Anfang meiner Nähkarriere so gar nicht meinesJ Außerdem stelle ich meistens
die neuen Schnittmuster von bienvenido colorido und ki-ba-doo vor.
Wie bist Du zum Nähen gekommen?
Ich habe 2009 in einem Secondhandladen selbstgenähte
gebrauchte Kindermode gekauft. Kurz
darauf war dann noch ein Artikel in der Eltern-Zeitung, in dem damals
Glitzerblume, creative4kids und Nähkiste by Sabine vorgestellt wurden. Ich war
so von den Sachen und den Artikeln beeindruckt, dass ich mir dachte, „das
kannst du auch“. So bin ich auf Farbenmix gekommen und habe mir mein erstes
Schnittmuster gekauft. Seitdem bin ich dem Nähvirus verfallen und kann nicht
mehr aufhörenJ
Wie sieht Dein Nähreich aus? Mit welchen Maschinen arbeitest
Du?
Mein Nähbereich besteht zum einen aus meinem Nähplatz im 1.
OG. Dort stehen meine Brother innovis 350 und meine Bernina 1150MDA. Mehr
Maschinen besitze ich nicht. Nähmaschine und Overlock sind für mich absolut
ausreichend. Allerdings liebäugle ich schon sehr mit einem Plotter, der wird
also demnächst noch einziehen. Meine Stoffe lagere ich in einem extra Raum im
DG. Dort gehe ich auch zum Zuschneiden hin.
Was ist dein absolutes Must-Have (Näh-) tool?
Tja, das leider der Nahttrenner. Ohne den geht es gar
nicht...etwas peinlich, oder? Aber irgendwie bin ich teilweise sehr perfektionistisch
und da wird lieber einmal mehr getrennt.
Woher nimmst Du Deine Inspiration?
Das ist schnell beantwortet. Aus dem Netz. Allerdings bin
ich inzwischen schon soweit, dass es mir teilweise zu viel Input ist und ich
einfach nach meinem Gefühl nähe. Ich brauche nicht viel Inspiration. Zu viel
Inspiration macht die eigene Kreativität kaputt. Ich sehe oft einen Stoff und
weiß sofort, was ich daraus nähen möchte.
Verrätst Du uns Deine Lieblingsblogs?
Nach wie vor creative4kids, lilalotta, frau liebstes, hochhausfürhasen,
raxn und natürlich bienvenido colorido.
Wie bist Du Probenäherin für bienvenido colorido geworden?
Da ich Nelli schon ein paar Mal persönlich getroffen habe,
hat sie mich damals bei der Tasche Pepita (die nähe ich immer noch gerneJ) gefragt, ob ich mit
nähen möchte und seitdem bin ich im Probenähteam dabei.
Was sicher alle brennend interessiert: wie nervig ist
Probenähen wirklich? :)
Das nervige am Probenähen ist ja, dass der Schnitt oft nicht
richtig passt. Darum gibt es das Probenähen.
Ich hab schon oft verschiedene Versionen von einem Schnitt genäht. Da muss man
dann jedes Mal wieder drucken, kleben, abpausen, zuschneiden... Das ist
manchmal sehr zeitaufwendig und auch ärgerlich, wen man schönen Stoff und Zeit
investiert hat und dann passt es nicht. Das muss man schon wollen. Trotzdem bin
ich sehr gerne dabei und macht es mir Spaß, sonst würde ich es auch nicht
machenJ .
Was ist für Dich nähtechnisch ein absolutes No-Go?
Ein absolutes No-Go, ist etwas von jemand anderem abkupfern.
Immer mehr Schnittmusterherstellerinnen bringen sehr ähnliche Schnitte raus.
Klar, es gibt schon viel und keiner kann das Rad neu erfinden, aber manche
Sachen ähneln sich schon sehr. Und bei manchen Damen gibt es schon häufig
Schnitte, die anderen sehr ähneln. Außerdem finde ich die sogenannten
Lizenzstoffe und den Hype darum ganz schrecklich. Jetzt dürfen sie ja nicht mal
mehr gezeigt werden... Wo ist denn da Individualität? Ich nähe doch, um was
anderes zu haben wie der Mainstream und nicht um so rum zu laufen wie alle
anderen.
Und zu guter Letzt Dein ultimativer Tipp für ambitionierte
NähanfängerInnen?
Mit einer bebilderten Nähanleitung geht alles. Ich habe mir
fast alles mit den Farbenmix-Anleitungen beigebracht und nur Übung macht den
Meister! Also ran die Maschine und los geht`s!
Danke, liebe Marion, dass Du Dir Zeit für dieses Interview genommen hast :)
Ich wünsch euch einen schönen Tag! Liebe Grüße,
Nelli